Isle of Dogs

Zum Auftakt der Berlinale 2018 verbreitete Wes Anderson mit seinem Animationsfilm „Isle of Dogs“ gute Laune. Der für seine surrealen, oft regelrecht exzentrischen Trips bekannte US-Regisseur nahm sich diesmal deutlich zurück und erzählt ein hübsches Märchen von ausgestoßenen Hunden, die nach dem Ausbruch einer Seuche auf „Trash Island“ verbannt werden, und dem kleinen Jungen Atari, der ihnen beisteht.

Die Berlinale empfiehlt den Film bereits ab 12 Jahren. Aber auch für Erwachsene hat der Unterhaltungsfilm einiges zu bieten. Der Wortwitz der Dialoge, die man am besten im Original hören sollte, entfaltet zusätzlichen Reiz, da sie von Promis wie Frances McDormond, Scarlett Johansson, Yoko Ono, Edward Norton, Bill Murray oder Bryan Cranston eingesprochen wurden. Außerdem funktioniert der Film als Parabel auf einen populistischen Wahlbetrüger, der nach Sündenböcken sucht, seine Anhänger aufhetzt und von Hackern und Aktivisten zur Rechenschaft gezogen wird.

Einige Kritiker wie Andreas Borcholte auf SPIEGEL Online mäkelten, dass „Isle of Dogs“ eine „herzige, aber harmlose Hundefabel“ sei. Zur Eröffnung der Berlinale war aber seit langem kein Film mehr zu sehen, der die Balance zwischen politischem Anspruch, Hollywood-Glamour und amüsanter Unterhaltung so gut hinbekam. Deshalb stimme ich Verena Luekens FAZ-Fazit zu, dass „Isle of Dogs“ als „Parabel auf eine Welt faschistischer Reinheits- und Exklusionsideen“ und zugleich als „Film für die ganze Familie“ ein „prima Auftaktfilm“ für die Berlinale 2018 war.

„Isle of Dogs“ startet am 10. Mai 2018 unter dem Titel „Ataris Reise“ in den Kinos.

Bilder: © 2018 Twentieth Century Fox

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