„Alltag & Ekstase“: Stöhn nicht so aggressiv (DT-Kammerspiele)

Die Uraufführung von Rebekka Kricheldorfs neuem Stück Alltag & Ekstase ist leider ziemlich belanglos und verqualmt. Die 1974 geborene Dramatikerin, die in den vergangenen Jahren fast schon Stammgast bei den Autorentheatertagen war und an vielen Bühnen gefragt ist, versucht in ihrem Auftragswerk für die Kammerspiele des Deutschen Theaters ein Sittenbild ihrer Generation, wie der Untertitel ankündigt.

Zwei Themen treiben Kricheldorf um, wie sie in einem Interview im Programmheft verrät: Erstens sind es fast 40jährige, die nicht erwachsen werden wollen. Für diese Gruppe steht Janne (verkörpert von Jannek Petri). Dieser Schauspieler wurde vor zehn Jahren mit Wir von Martin Gypkens bekannt, der dasselbe Thema auf unterhaltsamere Art aus der Perspektive von Mittzwanzigern behandelte.

Zweitens geht es ihr um Gefühlsterror und mangelnde Intimität: ihre als grelle Karikaturen bewusst völlig überzeichneten Figuren verhandeln ständig irgendwelche Beziehungsprobleme, proben neue Selbsterfahrungs-Trips und mystische Rituale. Dabei fallen sie sich nicht nur gekonnt gegenseitig auf die Nerven, sondern auch dem Publikum, das sehr gut nachvollziehen kann, warum die 13jährige River (benannt nach River Phoenix) aus dem ganzen Gefühlsschlamassel der nur mit sich selbst beschäftigten Auch-Nicht-Erwachsenen nach Nepal flieht.

Die Uraufführung war am 17. Januar 2014

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