„Peter Pan“: Robert Wilsons opulente Inszenierung am Berliner Ensemble

Robert Wilsons Inszenierungen tragen eine unverkennbare Handschrift: dick aufgetragene weiße Schminke, wilde Frisuren, stilisierte, oft puppenartige Bewegungen und opulente Kostüme bieten eindrucksvolles Bildertheater, das mit viel Liebe fürs Detail ausgestattet ist.

Zu Peter Pan, James Matthew Barries Geschichte über einen Jungen, der nicht erwachsen werden will, passt dieser surreale, mit Märchenmotiven und Slapstick jonglierende Regiestil sehr gut. Sabin Tambrea in der Titelrolle, Stefan Kurt als Captain Hook mit der eisernen Klaue und Martin Schneider im Krokodils-Kostüm mit leuchtenden Augen führen das Ensemble durch einen zweieinhalbstündigen, amüsanten Szenenreigen.

An der verspielten Peter Pan-Inszenierung werden vor allem Wilson-Einsteiger und Familien ihre Freude haben. Regelmäßige Theatergänger, die schon frühere Abende des weltweit gefragten US-amerikanischen Regisseurs am Berliner Ensemble oder anderen Häusern gesehen haben, wird vieles sehr bekannt vorkommen.

Peter Pan ist ein typischer Robert Wilson-Abend – mit all seinen Vorzügen und Nachteilen: wer auf einer Reise in ein märchenhaftes Paralleluniversum mit prächtig ausgestatten Kostümen, viel Gesang und Tanz schwelgen möchte, ist hier definitiv richtig. Andere werden abwinken, weil ihnen allzu vieles aus früheren Wilson-Abenden wie der Dreigroschenoper oder Shakespeares Sonetten bekannt vorkommen wird. Dementsprechend weit gingen auch die Meinungen in den Feuilletons auseinander.

<em>Peter Pan nach James Matthew Barrie. – Regie: Robert Wilson. – Ca. 2 Stunden 30 Minuten mit Pause. – Premiere am Berliner Ensemble war am 17. April 2013.

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