Entdeckung in der Reihe „Berlinale Classics“: „In Cold Blood“ nach Truman Capote

Seit einigen Jahren werden in der Reihe Berlinale Classics digital restaurierte Filme präsentiert. Neben Dauerbrennern wie James Bond 007 – Goldfinger (1964, mit dem Duell zwischen Gert Fröbe und Sean Connery) war in diesem Jahr ein glänzend komponierter Thriller wiederzuentdecken.

Truman Capotes Dokumentarroman In Cold blood über zwei Mörder, die bei einem Raubüberfall in Kansas eine Familie umgebracht haben, wurde 1965 zum Bestseller. Schon zwei Jahre später verfilmte Richard Brooks den Stoff für die große Leinwand. Obwohl der Film damals für vier Oscars nominiert war, ist er heute kaum noch bekannt.

Das Besondere an diesem Schwarz-Weiß-Film ist, wie gut er den Spannungsbogen über mehr als zwei Stunden hält und wie konsequent er mit gelungenen musikalischen und ästhetischen Mitteln scharfe Kontraste zwischen der Welt der Täter und der Opfer zeichnet. Hier aufgewühlter Jazz von Quincy Jones, düstere Einstellungen, die höchstens von brennenden Zigaretten aufgehellt werden; dort klassische Sinfonien und helle Räume.

Eindrucksvoll sind auch die Passagen über die Ermittlungsarbeit, die schließlich zur Verhaftung und Verurteilung der Täter führt.

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