Kill Billy

Harold Lunde hat nichts mehr zu verlieren: Sein Sohn hat sich schon lange von ihm abgewandt. Seine Frau leidet an Demenz und erkennt ihn nicht mehr. Sein Möbel-Geschäft produzierte jahrzehntelang Qualität, steht aber vor dem Konkurs, da genau gegenüber IKEA eine Filiale hochgezogen hat und seine Billig-Massenware unter die Leute bringt.

Das ist Ausgangspunkt für die Tragikomödie „Kill Billy“ des norwegischen Regisseurs Gunnar Vikene, der in Deutschland noch weitgehend unbekannt und seinem Familienfilm „Rettet Trigger!“ 2007 bei der „Generation“-Sektion der Berlinale zu Gast war. Er schickt seine Hauptfigur Lunde (Bjørn Sundquist) auf eine Rachetour nach Schweden. Mit der jungen Ebba (Fanny Ketter) im Schlepptau verfolgt er den aberwitzigen Plan, den  IKEA-Gründer Ingvar Kamprad (Björn Granath) zu entführen.

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„Kill Billy“ basiert auf einem Erzählstrang der  Romantrilogie „Ein ehrliches Angebot“ von Frode Grytten und beginnt mit seinem schwarzen Humor durchaus vielversprechend. Es ist auch gut gemacht, wie der Regisseur und Drehbuchautor subtil die bekannten Kritikpunkte am IKEA-Gründer in die Handlung einbaut: die Vorwürfe wegen seiner Sympathien für die Nazis, die Kinderarbeit, die Selbst-Inszenierung des milliardenschweren Mannes als volksnah und bodenständig. Laut Presseheft zitiert der Film in einigen Dialogen Aussagen des realen Ingvar Kamprad.

Der Film hat jedoch eine wesentliche Schwäche: im letzten Drittel gehen ihm die Ideen aus. ZEIT Online kritisierte zurecht, dass der Film an Witz, Tempo und Komplexität verliert.

„Kill Billy“ startete am 23. Juni 2016 in den Kinos. Webseite zum Film

Bildrechte: NFP marketing & distribution

 

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