Michael Clark Company

Vor zwei großen Rockmusikern, die ihn geprägt haben, verneigt sich der britische Choreograph Michael Clark in seiner neuen Produktion „to a simple, Rock’n’Roll…. Song“ vom Londoner Barbican, die an diesem Wochenende bei „Tanz im August“ im Haus der Berliner Festspiele gastiert.

Zu den treibenden Klängen von „Horses“ verknäueln und umschlingen sich die Mitglieder seines Ensembles in schwarzen Lederhosen. Im Hintergrund flimmert die Videoinstallation „Painting by Numbers“ von Charles Atlas (2010). Dieser zweite Akt des Abends, der mit „Land“ überschrieben ist, ist eine tolle Übersetzung des Patti Smith-Klassikers von 1977 in eine spannende Kombination aus Video und Tanztheater.

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Dieser Song fehlte beim Auftritt der New Yorker Punk-Ikone vor zwei Tagen auf der Zitadelle Spandau. Dort lieferte die mit 70 Jahren immer noch energiegeladene Lady zwar ihre noch bekannteren Hits wie „Because the Night“ und „Gloria“ sowie die vom Publikum erwartete und beklatschte Kritik an Trump. „Horses“ bekamen wir aber leider von Patti Smith nicht live zu hören, sondern erst bei dieser Choreographie der Michael Clark Company.

Nach der Pause boten die Briten in goldenen, engen Glitzeranzügen eine Hommage an den 2016 verstorbenen David Bowie, die vom Publikum ebenfalls viel Applaus erhielt.

Dagegen fiel die Eröffnung zu einem Prelude von Eric Satie deutlich ab. In strengem Schwarz-Weiß-Dresscode und mit getragenen Schritten absolvierten die jungen Tänzerinnen und Tänzer eine meditative Choreographie zu Klavierbegleitung, die bei weitem nicht so mitreißend war wie die beiden folgenden Akte des Abends.

Bilder: Hugo Glendinning

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