Nijinski

Marco Goecke, der weltweit gefragte Hauschoreograph des Nederlands Dans Theaters und – zumindest noch bis 2018 – des Stuttgarter Balletts, nähert sich in einer Hommage an Vaslav Nijinsky, einen der ersten Superstars des modernen Tanzes zu Beginn des 20. Jahrhunderts, an.

Diese Arbeit ist nicht am Staatsschauspiel der schwäbischen Hauptstadt entstanden, sondern wurde am Theaterhaus Stuttgart von der vor 11 Jahren gegründeten, seitdem sehr umtriebigen Gauthier Dance Company entwickelt und nun ins an drei Abenden ausverkaufte Haus der Berliner Festspiele eingeladen.

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Zum Glück gibt es im sehr ausführlichen Programmheft einen kurzen Abriss der Szenen: Goeckes Hommage an Nijinski ist hochgradig assoziativ.  Im Zentrum des knapp 90minütigen Abends steht weniger die Biographie des Protagonisten als das Spiel mit Licht, Schatten, Stimmungen und Andeutungen.

In der Hauptrolle glänzt Rosario Guerra. Die Liebesszenen meistert er ebenso souverän wie kurze Versionen von Nijinskis Paraderollen und das finale Abgleiten in den Wahnsinn.

Der Abend ist ästhetisch beeindruckend, macht es seinem Publikum wegen seiner collagenhaften Assoziationstechnik aber auch recht schwer, sich in den Andeutungen zurechtzufinden.

Bilder: Regina Brocke

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