L´Animale

Mit einer klassischen Coming of-Age Geschichte über die Lebenslügen einer Familie in der österreichischen Provinz ist Katharina Mückstein bei der Berlinale vertreten. Ihr Film „L´Animale“ hatte gestern im Zoo-Palast in der Reihe Panorama Special seine Uraufführung.

Im Zentrum des Films steht die Familie der Tierärztin Gabi (Kathrin Resetarits): sie vergräbt sich in ihrer Arbeit und will nicht wahrhaben, dass ihr Mann Paul (Dominik Warta) sie beim schnellen Sex mit Männern in der Umkleide betrügt. Auch Paul bleibt lieber bei seinen Lebenslügen und streitet seine Homosexualität vehement ab, als er von einem Geschäftspartner darauf angesprochen wurde, dass er ihn im Chat-Room entdeckt hat.

Am intensivsten ringt die Tochter Mati mit ihrer Identität: sie tritt betont androgyn auf und hängt mit einer Clique machohafter Motocrossfahrer ab. Sie pöbeln und belästigen wahllos Passanten. Langsam beginnt sie sich von diesem schlechten Umgang zu lösen, als sie die Verkäuferin Carla (Julia Franz Richter aus dem Ensemble des Münchner Volkstheaters) kennenlernt und es zwischen den beiden zu knistern beginnt.

Mückstein nimmt sich in ihrem zweiten Film viel Zeit, ihre Figuren genau zu porträtieren. Die Erzählweise ist jedoch sehr konventionell: „L´Animale“ ist ein typischer, aber durchaus sehenswerter Film über das Erwachsenwerden. Sophie Stockinger ist als junge Hauptdarstellerin eine Entdeckung.

Bild: © NGF/LBF

 

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