Eine poppig-bunte Heldinnenreise wurde zum Überraschungs-Hit der Berlinale im Februar 2025: „Lesbian Space Princess“ belegte nicht nur den 2. Platz in der Abstimmung zum Panorama-Publikumspreis, sondern gewann auch den queeren Teddy Award.
Mit erfrischender Leichtigkeit erzählt das australische Regie-Paar Emma Hough Hobbs/Leela Varghese von Prinzessin Saira (gesprochen von Shabana Azeez), die von ihren Eltern so oft kritisiert wurde und so große Minderwertigkeits-Komplexe eingeimpft bekam, dass sie ständige Selbstzweifel quälen. Mühsam befreit sie sich aus den Trümmern der Beziehung mit der narzisstischen Kiki (Bernie van Tiel).
Die stärksten Passagen der Weltraum-Animationsfilm-Komödie ist die Abrechnung mit den Straight White Maliens, die mit viel Wortwitz vom australischen Comedy-Trio Aunty Donna (Mark Bonanno, Broden Kelly, Zachary Ruane) verkörpert werden. Jammerlappig ihren einstigen Privilegien hinterhertrauernd und voller Unverständnis, dass ihr Mansplaining über das Marvel Universe und die Flirt-Sprüche aus der Mottenkiste nicht dazu führen, dass die Frauen ihnen die Tür einrennen, verhandelt „Lesbian Space Princess“ sehr humorvoll die Debatten über Geschlechterrollen.
Schon bei der Premiere in Adelaide gewannen die Australierinnen im Oktober 2024 den Publikumspreis, bei der gestrigen Eröffnung des Queer Film Festivals war auch die Zusatzvorstellung ausverkauft. Der Kinostart ist für Anfang 2026 geplant.
Bild: Salzgeber