Ein „Mastermind“ ist dieser JB Mooney ganz und gar nicht. Er wäre gerne der geniale Strippenzieher so raffinierter Kunstraubzüge, wie sie gerade im Louvre geschahen. In der Realität ist er aber nur ein Loser, der tragikomisch durch sein Leben schlurft.

Daraus kann natürlich kein mitreißendes Kino entstehen. „The Mastermind“ von Kelly Reichardt ist typisches Slow Cinema im grau-braunen Vintage-Look, angesiedelt in einem Neuenglans-Herbst der 1970er Jahre. Die Proteste gegen den Vietnam-Krieg und Präsident Nixon laufen leitmotivisch im Hintergrund, doch JB ist viel zu sehr mit sich beschäftigt.

Ähnlich wie die Hauptfigur schlurft auch der Film zu den Jazz-Klängen von Rob Mazurek vor sich hin. „The Mastermind“ ist typische Festival-Ware: im Wettbewerb von Cannes bildete er den Schlusspunkt, ging bei der Palmen-Verleihung leer aus, tourte aber über diverse kleinere Festivals von Busan über Hamburg bis London.

Am 16. Oktober 2025 brachte MUBI „The Mastermind“ in die deutschen Kinos. 

Bild: MUBI

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