Stiller

Das Identitäts-Verwirrspiel „Stiller“, den Roman-Klassiker von Max Frisch aus der Hochphase des Existentialismus und des Kalten Kriegs, hat sein Landsmann Stefan Haupt fürs Kino verfilmt. Die Besetzung mit Albrecht Schuch und Paula Beer ist hochklassig, doch die arte/BR/SRF/Studiocanal kommt nicht über eine betuliche Romanbebilderung vor der zugegeben glänzend in Szene gesetzten, traumhaften Kulisse Zürichs hinaus. 

Dieses Scheitern liegt vor allem daran, dass der Regisseur und sein Co-Drehbuch-Autor Alexander Buresch den Roman-Stoff auf ein Ehe- und Justizdrama reduzieren. Die entscheidenden Fragen, die Max Frisch aufwarf, gehen in dieser Telenovala-Fassung des Romans weitgehend unter.

Seine Premiere hatte „Stiller“ im Sommer im Wettbewerb CineCoPro des Filmfests München, vor kurzem lief er auch beim Filmfest Zürich und startete am 30. Oktober 2025 in den deutschen Kinos.

Bild: © Studiocanal GmbH / Aliocha Merker

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