Schon vor mehr als fünf Jahren kündigte Kristen Stewart ihr Regie-Debüt an. Sie nahm sich den autobiographischen Roman „The Chronology of Water“ von Lidia Yuknavitch vor, die von ihrem Vater nicht nur unter enormen Leistungsdruck als Schwimmerin gesetzt wurde, sondern auch sexuell missbraucht wurde.

Das Intro gibt den Ton vor: fiebrig-flackernde Bilder, schnelle Schnitte mit Überblendungen. Vor allem die erste der zwei Kino-Stunden ist ein beeindruckend stilsicherer Trip der Regie-Debütantin und ihrer Hauptdarstellerin Imogen Potts in eine traumatische Familienhölle. Etwas diffuser und weniger wuchtig-konzentriert geriet der zweite Teil, der die schrittweise literarische Aufarbeitung des Erlebten schildert.

Natürlich sorgte allein schon der Name der Regisseurin dafür, dass dieses Drama bei seiner Premiere in der Sektion Un certain regard in diesem Frühjahr in Cannes sehr viel Aufmerksamkeit bekam. Aber dieser Ruhm kann bekanntlich auch zu bleischwerem Ballast werden: Während Kristen Stewart überzeugte und für ihr wütend-punkig-explosives Erstlingswerk positive bis begeisterte Kritiken erntete, fiel ihre Schauspielkollegin Scarlett Johannson mit ihrem melodramatischem Regie-Einstand durch.

Der lohnende „Chronology of Water“-Trip lief in dieser Woche bei Around the World in 14 films in der Kulturbrauerei. Eksystent hat den Kinostart für 5. März 2026 angekündigt.

Bild: Les Films du Losange

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