Khook

Für einen bunten Farbtupfer im Berlinale-Wettbewerb sorgte der iranische Filmemacher Mani Haghighi.

„Khook“ („Schwein“) könnte man als die iranische Antwort auf „The Square“ bezeichnen: in einer schrillen Groteske werden die Neurosen und die Selbstüberschätzung eines Künstlers aufgespießt. Auch die gesamte Filmbranche wird durch den Kakao gezogen.

Die Hauptfigur, der fiktive Regisseur Hasan Kasmai, hält sich mit bunten Werbeclips über Wasser und leidet unter den Allüren eines Regiekollegen, zu dem seine Frau sich wesentlich stärker hingezogen fühlt als zu ihm. Am meisten setzt ihm zu, dass ein Serienkiller durch Teheran zieht, der prominente Regisseure tötet und seinen Opfern das Wort „Khook“ auf die Stirn einritzt, aber ausgerechnet ihn auf seiner Mord-Tour bisher übergeht. Regisseur Mani Haghighi machte sich den sehr schwarzhumorigen Spaß daraus, dass er sich auch selbst als Opfer des Serientäters in die Filmhandlung hineinschrieb.

In seiner gekränkten Eitelkeit vagabundiert Kasmai durch die Stadt, stößt Drohungen aus, die gefilmt werden, ihm in den sozialen Medien einen Shitstorm einbringen und ihn schließlich zum Hauptverdächtigen machen.

„Khook“ ist rasant gefilmt und trotz seines grotesken Plots wesentlich zugänglicher als Haghighis vorheriger Film „A Dragon Arrives!“. Mit dieser surrealen Parabel war der iranische Regisseur 2016 im Berlinale-Wettbewerb vertreten.

Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin

 

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