Back to Black

In kompakten zwei Stunden zeichnet Sam Taylor-Johnson in seinem Biopic das kurze, traurige Leben von Amy Winehouse (gespielt von Marisa Abela) nach. Im Zentrum des Films steht ihre toxische On-Off-Beziehung zu Blake Fiedler-Civil (Jack O´Connell), die sie in ihren besten Songs verarbeitet hat.

Die Erzählweise ist recht konventionell und chronologisch, die Stationen werden abgehakt, bis der Plot auf den nächsten Winehouse-Song zusteuert.

„Back to Black“ ist ein Werk für Fans, die nichts über ihre Ikone verpassen möchten, und für jene, die noch kaum etwas vom Leben dieses prägenden Popstars der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts wissen, der am 23. Juli 2011 mit nur 27 Jahren nach vergeblichem Entzug an einer Alkoholvergiftung starb.

Das Biopic startet am 11. April 2024 in den deutschen Kinos, einen Tag später auch in der britischen Heimat von Amy Winehouse. Der Film fügt aber der Doku „Amy“ von Asif Kapadia, die 2016 mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, wenig Neues hinzu.

Bild: Dean Rogers © STUDIOCANAL SAS

One thought on “Back to Black

  1. petra bode Reply

    Dieser Film wirkt wie eine billige Telenovela, die sich einzig um einen Aspekt von Amys Leben dreht- ihre Liebe zu Blake Fielder-Civil.
    Von einem Musikerbiopic erwarte ich jedoch, dass er mir die Entwicklung der Künstlers und ihrer Musik erzählt. Amy Winehouse war witzig, hochintelligent, brutal ehrlich und gerade in frühen Jahren eine selbstbewußte junge Frau, die ihren eigenen Style und Musikstil entwickelte. Mit Back to Black erreichte sie den Ruhm, den sie nie wollte, und der u.a. später auch für ihren Tod verantwortlich war. Als Fan sah man entsetzt, wie ihre Bulimie, die Presse, ihre Drogen- und Alkoholsucht und ein Umfeld, dass sie nicht beschützte, sondern weiter ausbeutete (Mitch, ihr Vater, Raye Cosbert, ihr Manager, Blake Fielder-Civil, ihr (Ex)-Ehemann), sie in den Tod trieben.
    Amy Winehouse besaß eine komplizierte Persönlichkeit, dem der Film nicht gerecht wird. Hier wird Amy als selbstbezogene und aggressive Frau gezeigt, die bei mir keinerlei Sympathie hervorruf. Alle Figuren spielen extrem eindimensional, die meisten haben noch nicht mal äußerlich Ähnlichkeiten mit den lebenden Personen. Außer Mitch Winehouse, der im Film, anders als im wahren Leben, hier immer an ihrer Seite ist. Marisa versucht wirklich, das Beste aus der Rolle zu machen, aber zu keinem Zeitpunkt, nahm ich ihr Amy ab. Auch ihre Gesangsleistung ist passabel, es ist gut, dass Amys Musik nicht verwendet wurde, es wäre ein Sakrileg gewesen. Wichtige Stationen von Amys Lebens werden einfach weggelassen (die Aufnahmen mit Mark Ronson in New York von Back to Black- immerhin der Titel der Films) oder die Dap-Kings (ihre Begleitband in den USA). Als sie die Grammys erhält, werden in ihrer Dankesrede einfach ihre Worte: für meinen Blake, der im Knast sitzt, weggelassen.
    Und so geht es weiter, es wird verdreht, Zeiten geändert, wichtige Ereignisse falsch dargestellt, z.B. brachte nicht Blake sie zu den Girlgroups, sondern Amy entdeckte sie von sich aus, ebenso der ikonische Beehive, der von ihr kam, und nicht, wie im Film dargestellt, von ihrer Großmutter Cynthia. Blakes Verhaftung fand in einer anderen Wohnung statt usw. Dazu kommen noch die unzähligen Fehler in der Kleidung und den Schuhen, es wirkt einfach alles billig.
    Die größte Frechheit findet am Ende des Films statt: Amy hatte Back to Black über Blake geschrieben, als er sie verließ und sie in eine Depression rutschte. Hier wird es so dargestellt, als ob der Song mit dem Tod ihrer Großmutter zu tun hatte! Der ganze Film zeigt, wie wenig Achtung oder Ahnung die Produzenten von Amy und ihrer Musik haben. Ich kann nur jedem den Film von Asif Kapadia: Amy- The Girl behind the Name empfehlen, der Amy so zeigte, wie sie war. Außerdem gibt es viele gute Konzerte von ihr auch auf Youtube wie das North Sea Jazz Festival (2004) oder Dingle (2006).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert