Materialists

Für die Oberschicht von New York ist Lucy (Dakota Johnson) als Matchmakerin und Partnervermittlerin tätig. Schon zum 9. Mal haben ihre Bemühungen zu einer Ehe geführt, erfahren wir zu Beginn.

Statt romantischer Gefühle regieren Checklisten: Attraktivität, Einkommen, Bildungsniveau, Körpergröße sind die Trümpfe auf dem Dating-Markt. Das war im Prinzip zwar schon zu allen Zeiten so, wird aber von Lucys Agentur auf die Spitze getrieben.

Regisseurin und Drehbuchautorin Celine Song nimmt die durchökonomisierten Rituale und Regeln dieses Marktes aufs Korn. Bitter ist die Bestandsaufnahme, manchmal gelingen auch pointierte Dialoge, insbesondere mit Harry (Pedro Pascal), der sich die Beine brechen ließ, um 15 Zentimeter größer zu sein und seine Markt-Chancen rapide zu steigern.

Doch die Schwäche von „Was ist Liebe wert – Materialists“, wie die A24-Produktion im deutschen Verleih heißt, ist die Dreiecks-Versuchsanordnung zwischen Lucy, dem superreichen Harry und dem sich durchs Leben wurstelnden, treuherzigen John (Chris Evans) allzu schematisch angelegt ist. Nach solidem, durchaus vielversprechendem Beginn versinken die „Materialists“ tief im Klischee-Sumpf.

Der zweite Film von Celine Song nach „Past Lives“ (2023) „wirkt, als hätte man den Rom-Com-Experten Richard Curtis („Notting Hill“, „Tatsächlich … Liebe“, „Bridget Jones“) einen Monat lang mit einem Stapel Bücher der Soziologin Eva Illouz eingesperrt“, wie Marie-Luise Goldmann in der Welt treffend bemerkte.

In den USA startete der Film schon am 13. Juni 2025, in den deutschen Kinos am 21. August 2025.

Bilder: Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

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