Sauna

In einer Gay-Sauna von Kopenhagen spielt der Debütfilm von Mathias Broe, der es auf Anhieb in den internationalen Wettbewerb von Sundance im Januar 2025 schaffte.

Tatsächlich ist „Sauna“ ein politisch engagiertes Drama, das sehr zum Profil dieses Festivals passt: basierend auf dem gleichnamigen Roman von Mads Ananda Lodahl und eigene Beziehungserfahrungen verarbeitend, setzt sich der dänische Regisseur Broe für Transgender-Rechte ein, was bei allem politischen Anspruch etwas zu thesenhaft gerät.

In der Debatte um das Selbstbestimmungsgesetz, die fast die gesamte Regierungszeit der Ampel begleitete, war es ein besonders leidenschaftlich vorgetragenes Argument der Gegner*innen dieses Gesetzes, dass Frauen ihre Schutzräume verlieren, wenn Transfrauen in ihre Umkleide-und Sauna-Bereiche kommen. Ausgangspunkt dieses Dramas ist, dass Transmann William (Nina Rask) in der Männer-Gay-Sauna genauso wenig willkommen ist. Undiplomatisch machen seine Chefs und Stammgäste Johan (Magnus Juhl Andersen), der in dieser Sauna auch jobbt, klar, dass sein neuer Partner hier nicht erwünscht ist.

In den folgenden 105 Minuten schildert der Film die Höhen und Tiefen einer Beziehung zwischen dem schwulen Jungen aus der Provinz, der statt der One Night Stands von William endlich Nähe bekommt, aber mit der Transgender-Thematik noch keinerlei Erfahrung hat, und William, der vor allem mit den anstehenden Transitions-OPs beschäftigt ist.

In manchen Passagen ist das Potenzial des jungen Filmemachers spürbar, oft gerät „Sauna“ aber etwas zu plakativ.

Mit diesem Film eröffnete Salzgeber die 7. Ausgabe seines Queer Film Festivals, für 20. November 2025 ist der Kinostart geplant.

Bild: Christian Geisnaes

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