Zum ersten Mal durfte mit Amélie Bonnin eine Regie-Debütantin das A-Festival in Cannes eröffnen. Eine überraschende Wahl, denn bei „Nur für einen Tag (Original: Partir un jour)“ handelt es sich um solides Unterhaltungskino. Nicht mehr, nicht weniger, aber eine merkwürdige Besetzung für diesen repräsentativen Eröffnungs-Slot mit Roter Teppich-Glamour und weltweiter Aufmerksamkeit.
Bonnins Tragikomödie erzählt ganz unaufgeregt von Hauptfigur Cécile Béguin, die in Paris ein Restaurant eröffnen musste, aber für einen Tag zurück in die Provinz muss, da ihr kranker Vater mit der Raststätte, die ihre Eltern betreiben, überfordert ist. Der Film beschreibt ihre emotionale Verwirrung, als sie zurück in der alten Heimat auch die Jugendliebe Raphaël (Bastien Bouillon) wiedertrifft. Dies trifft sie in einer Phase, in der sie auch noch erfährt, dass sie überraschend schwanger ist und das Kind mit ihrem Partner in der stressigen Situation bekommen möchte oder abtreiben will.
Den Charme von „Nur für einen Tag“ machen kleine Musical-Nummern und Choreographien aus, zu denen der Cast unvermittelt ansetzt. Prominente Namen fehlen in diesem Film. Hauptdarstellerin Juliette Armanet ist in ihrer Heimat immerhin als Sängerin bekannt, hatte bislang nur kleine Filmrollen.
Kurz nach der Cannes-Premiere lief „Nur für einen Tag“ beim Filmfest München, allerddings nur in der Debüt-Reihe CineVision. Am 2. Oktober 2025 startete er in den deutschen Kinos.
Bild: © Top Shot Films – Les Films du Worso – Pathé Films – France 3 Cinéma