Zum Abschluss des Literaturfestivals und einer Woche entscheidender Weichenstellungen (Parlamentswahl in den Niederlanden, Bundesverfassungsgerichtsurteil zum ESM) standen die Krise des Euro und der europäischen Integration im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt, der Stiftung Mercator und der Allianz Kulturstiftung spannten Schriftsteller mit ihren subjektiven Texten zur Lage Europas im Fokus Europe now einen "literarischen Rettungsschirm" auf.
Vielversprechend war die Idee, unter dem Titel Rating Europe – Was ist Europa wert? zwei Autoren aus den kriselnden Südländern Spanien (Pilar Velasco) und Griechenland (Dimosthenis Kourtovik) mit dem in Paris lebenden Niederländer Adriaan van Dis und dem deutschen Journalisten Daniel Schreiber diskutieren zu lassen.
Leider kratzte dieses einstündige Gespräch nur an der Oberfläche, die bekannten Positionen und Fakten wurden noch einmal ausgetauscht. Dass das Publikum der endlosen Debatten zur Eurokrise überdrüssig ist, zeigte der schwache Besuch dieser Veranstaltung, während die Resonanz auf andere Lesungen und Diskussionen meist sehr gut, sogar besser als in den vergangenen Jahren war.