Ein schöner Kino-Sommerspaß ist „Hit Man“, der neue Film von Richard Linklater, der vom deutschen Verleih den seltsamen Alternativ-Titel „A Killer Romance“ verpasst bekam.

In kein Genre lässt sich das Werk so richig einordnen, Linklater und sein Drehbuch-Co-Autor Glen Powell, der auch die Hauptrolle übernommen hat, spielen mit den Konventionen und Klischees von Cop-Action-Thriller und Rom-Com, vor allem feiern sie aber ein großes Verwandlungsfest.

Zu Beginn wird Gary Johnson als bieder-langweiliger College-Professor für Psychologie und Philosophie eingeführt. Mit zwei Katzen lebt er in seinem Vorstadt-Häuschen. Das Spektakulärste an ihm ist, dass er im Nebenjob als Nerd-Tüftler die Polizei mit versteckten Mikros und Wanzen bei Undercover-Eindsätzen verstößt.

Als Jasper (Austin Amelio) wegen fortgesetzter Regelverstöße vom Polizei-Dienst suspendiert wird, muss Gary in die Bresche sprengen. In einem Diner führt er die finalen Kundengespräche als Fake-Auftragskiller (Hit Man). Er gewinnt sichtlich Freude daran, sich in die Psyche des Gegenübers hineinzuversetzen, passt für jeden Auftritt individuell seinen Namen und sein Outfit an und lotst den Mordkomplott-Auftraggeber mit Charme und Entschlossenheit so lange durchs Gespräch, bis die nötigen Beweismittel auf Band sind und die Person, die einen vermeintlich perfekten Mord plante und sich eben noch ganz sicher wähnte, verdutzt die Handschellen angelegt bekommt.

 Glen Powell als Gary Johnson und Austin Amelio als Jasper

Wendepunkt des Films ist Garys Aufeinandertreffen mit Madison Figueroa Masters (Adria Arjona), die ihn bittet, ihren toxischen Ehemann umzulegen. Zwischen den beiden knistert es vom ersten Mann, die zweite Hälfte erzählt im klassischen Screwball-Stil von den Verwicklungen eines Paares, das voreinander viel zu verbergen hat, in Schwierigkeiten kommt, als sie sich in die Öffentlichkeit wagen, und noch tiefer in den Schlamassel gerät, als dann die erste echte Leiche in dieser Sommerkomödie auftaucht, was sich nur durch eine zweite Leiche lösen lässt.

„A Killer Romance“ hatte im September 2023 in Venedig Premiere, lief dort allerdings außer Konkurrenz. Anschließend war er im Herbst 2023 bereits auf den Festivals in Hamburg und Mannheim-Heidelberg zu sehen. Am 4. Juli 2024 startete der Film in den deutschen Kinos.

Bilder: Leonine Distribution GmbH

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