Südkoreanische Filme, die Leistungsdruck und Mobbing im Schulsystem thematisieren, sind in fast jedem Berlinale-Jahrgang vertreten. Diesmal entzaubert LeeSong Hee-il den Mythos des hochgelobten Pisa-Spitzenreiters mit drastischen Bildern.
Mit Ya gan bi haeng/Night flight ist er nach Huhwae Haji Anah/No regret (2007) und Baek Ya/White Night (20213) bereits zum dritten Mal im Panorama der Berlinale vertreten. Dies ist sein reifstes Werk, er bettet seine Kritik am Schulsystem in eine vielschichtige Story über die Machtspielchen seiner beiden Hauptfiguren (Gi-woong und Yong-ju) ein und verknüpft sie mit dem Hauptthema seiner früheren Filme, der Gewalt gegen Homosexuelle.
Fazit: Eine neue Variation bekannter Themen und Motive des südkoreanischen Kinos. Night flight ist nicht schlecht, ihm fehlt aber die emotionale Wucht von Pluto, dem Highlight des Jugend-Festivals Generation 14plus der Berlinale 2013 und der Koreanischen Filmwoche im Haus der Kulturen der Welt 2013.