Marianna Salzmanns Schwimmen lernen ist auch mehr als ein Jahr nach der Premiere immer noch ein Publikumsmagnet auf der Studiobühne des Gorki. Das Stück erzählt eine recht einfache Geschichte: Feli (Anastasia Gubareva) steht zwischen zwei Personen. Sie muss sich entscheiden, ob sie bei Pep (Dimitrij Schaad) bleibt und ihre Sonntage weiter bei den Schwiegereltern, Kaffee und Kuchen und Gesprächen über Autos verbringt. Oder ob sie lieber eine lesbische Liebesbeziehung mit der geheimnisvollen Lil (Marina Frenk) beginnen und mit ihr nach Russland gehen soll.
Der Autorin, dem Regisseur Hakan Savaş Mican und dem Trio auf der Bühne gelang ein melancholischer Abend: Pointierte Dialoge, die häufig zwischen Russisch und Deutsch switchten, wechselten sich mit gut arrangierten Liedern ab – wie auch der Untertitel Ein Lovesong versprach.
Neben den privaten Momenten des Beziehungs-Kammerspiels kommt auch die Kritik an gesellschaftspolitischen Missständen wie der Homophobie in Russland nicht zu kurz: In komisch-überspitzten Einlagen spielen die Akteure Reaktionen von Lils früheren Bekannten durch, die von der lesbischen Beziehung sichtlich überfordert sind.
Die Kritiken urteilten zurecht sehr wohlwollend über diese unterhaltsame und berührende Arbeit.
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