Wind River

Mit einem lakonischen Spätwestern aus der Eiswüste von Wyoming feierte Taylor Sheridan sein Regiedebüt. Zuvor hat er sich in Hollywood bereits einen Namen gemacht mit den Drehbüchern zum Drogen-Thriller „Sicario“ und zu „Hell or High Water“, einem der besten Filme des vergangenen Jahres.

Die Leiche einer vergewaltigen Frau und eine FBI-Agentin aus Florida, die in die Ödnis geschickt wurde: dies sind die Eckpfeiler seiner Exposition. Sehr langsam tastet sich der Film an die wortkargen Figuren heran. Der Wildhüter Cory Lambert (Jeremy Renner) und Jane Banner vom FBI (Elizabeth Olsen) folgen als ungleiches Paar den Spuren des Täters durch den Schnee des Indianer-Reservats „Wind River“.

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Bemerkenswert an diesem Debüt sind vor allem zwei Dinge: Die perfekte Choreographie einer Szene, bei der aus sich belauernden, um ihre Kompetenzen streitenden Ermittlungsteams ein Mosaik aus Colt-schwingenden Feinden wird, die sich gegenseitig in Schach halten. Und natürlich die alttestamentarische „Auge um Auge, Zahn um Zahn“-Logik, mit der Lambert seinen Rachefeldzug bis zum blutigen Showdown durchzieht.

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Diese Passagen bleiben in Erinnerung und machen den Film, der im ersten Teil zum melancholischen Soundtrack von Nick Cave etwas zu schleppend und konventionell erzählt ist, sehenswert.

Bilder: Wild Bunch Germany

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