Aus der Mitte der Gesellschaft: Gastspiel aus Oldenburg

Sehr vielversprechend klang die Ankündigung des Gastspiels Aus der Mitte der Gesellschaft des Staatstheaters Oldenburg bei den Autorentheatertagen: Die Absturzängste der Mittelschicht füllen seit der Einführung von Hartz IV und dem Schock der Finanzkrise ganze Bücherregale. Guido Westerwelle baute einen sehr erfolgreichen Wahlkampf auf seinem Versprechen eines einfacheren und gerechteren Steuersystems mit Entlastungen für die Mittelschicht auf, bis die Blase in der Regierungsrealität platzte.

An Stoff für einen interessanten Abend mangelte es also nicht und auch einige Fachleute aus dem politischen Berlin wie z.B. der Chef der Abteilung Innenpolitik der Grün-nahen Heinrich-Böll-Stiftung wurden angelockt. Leider gelang dem Regisseur Marc Becker und seinen vier Schauspielern nur ein recht fader Abend, der einige Scherze bot, aber das spannende Thema wie den heißen Brei umkreiste.

Dabei wäre die Grundidee, die drei Männer und ihre Kollegin in einem A-Capella-Chor und einigen Soli sprechen zu lassen, durchaus reizvoll gewesen. Aber so blieb der Abend trotz guter Ansätze auf halber Strecke stecken.

In den kommenden Tagen wird bei den Autorentheatertagen am Deutschen Theater noch eine Dresdner Adaption des hochgelobten Romans Der Turm zu sehen sein, an der Armin Petras und sein künftiger Dramaturg am Berliner Maxim-Gorki-Theater federführend mitwirkten. Zum Abschluss lockt die Lange Nacht der Autoren mit vier Uraufführungen von Nachwuchsautorinnen und -autoren.

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