Sommer in Orange: unterhaltsame Kulturschock-Komödie

Eine der besten und unterhaltsamsten Kinokomödien dieses Jahres beschäftigt sich pünktlich zum Papst-Besuch mit dem Kulturschock, wenn verschiedene Lebensstile und religiöse Weltanschauungen auf einander treffen.

Marcus H. Rosenmüller hat sich bereits als Regisseur intelligenter Komödien wie Wer früher stirbt, ist länger tot einen Namen gemacht. Gemeinsam mit der Drehbuchautorin Ursula Gruber gelang ihm mit Sommer in Orange ein unterhaltsamer Film, der sehr genau hinschaut und tief in die Milieus, die er beschreibt, eintaucht. Es gelingt ihnen sicher auch deshalb, der Gefahr zu entgehen, sich über ihre Figuren nur als Klischee-Abziehbilder lustig zu machen, weil die Autorin Erfahrungen aus ihrer eigenen Kindheit einfließen lässt.

Sommer in Orange zeigt die Schwierigkeiten der Kreuzberger Großstadtpflanze Lili, sich im oberbayerischen Talbichl einzuleben, wo die Welt zwischen Sonntagsbraten, Kirchgang und Kreuz bei der CSU noch ganz übersichtlich geordnet erscheint. Das gilt aber nur, bis die Sannyasin-Kommune aus Kreuzberg inklusive Lilis überforderter Mutter auf dem Bhagwan-Selbsterfahrungstrip auf einem Bauernhof ankommt und die Nachbarschaft mit ihren Ritualen und dem Plan, ein Religions- und Kulturzentrum aufzubauen, aus der Fassung bringt.

Die Drehbuchautorin, die Anfang der 80er Jahre selbst in einer ähnlichen Kommune im oberbayerischen Hohenschäftlarn aufwuchs, zeichnet  das Leiden, die Anpassungs- und Abgrenzungsbemühungen des Mädchens und viele kuriose, komische Beobachtungen dieses Clash of Cultures einfühlsam nach.

Sommer in Orange startete am 18. August bundesweit in den Kinos.

Die Webseite zum Film

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