Kurzfilm-Festival Interfilm

Der Kurzfilm kommt viel zu kurz: Auf 3sat und arte gibt es einige Nischen, Festivals leisten sich manchmal Nebenreihen. Deshalb ist es verdienstvoll, dass ein Mal im Jahr beim Berliner interfilm-Festival die kleine, aber feine Form pointierter Leinwand-Kunstwerke im Mittelpunkt steht.

Von Dienstag bis Sonntag wurden mehr als 500 Kabinettstückchen zwischen 1 und 30 Minuten Länge präsentiert: Eine unerschöpfliche Fundgrube für Entdeckungen mit interessanten Schwerpunkten auf Asien und der Schweiz. Überraschend war vor allem der frische, freche Ton vieler Filme aus der Reihe Heidi Revisited, vor allem im Programm I ha di gärn, die sehr souverän verschiedene Erzählformen ausprobierten.

Mit der prominentesten Besetzung konnte Hardi Sturms Pärchenabend glänzen: Anna-Maria Mühe, Hannah Herzsprung und Alexander Khuon kämpften sich durch die Untiefen, die hinter den Fassaden ihrer Vorzeige-Beziehungen lauerten.

Sehr gelungen war die Mischung aus lustigen, teils sarkastischen Animationen und nachdenklicher Dokumentationen wie z.B. Khin Khi Shus The Bamboo Grove über einen krebskranken Mann im Delta Myanmars, der sich trotz der Schmerzen vom Arzt nicht dazu bewegen ließ, mit ins Krankenhaus der nächsten Stadt zu kommen, sondern lieber in seiner gewohnten Umgebung sterben will.

Das interfilm-Festival

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