Kriegenburgs „Käthchen von Heilbronn“ im Leerlauf

Im 200. Todesjahr Heinrich von Kleists kommt man an seinen Dramen in Berlin und auf vielen anderen Bühnen kaum vorbei. Andreas Kriegenburg brachte pünktlich zum 3. Advent sein Liebes-, Schauer- und Ritterdrama Käthchen von Heilbronn auf die Bühne des Deutschen Theaters. So stand es zumindest im Programmheft. Tatsächlich handelte es sich, wie Hartmut Krug im Deutschlandfunk resümierte, um eine Ausweichbewegung, in der sich der Hausregisseur im wahrsten Sinne des Wortes verzettelte.

Bezeichnend war schon, dass die Dramaturgin Sonja Anders in  der wohl längsten Stückeinfrührungen der vergangenen Spielzeiten, Mühe hatte, einen halbwegs kompromierten Überblick über die antiquierte Dramenhandlung und die verkopften Grundzüge der Regie zu geben.

Das Publikum findet sich in einem riesigen Zettelkasten wieder, sechs Schauspieler wechseln sich in einem anstrengenden Dauer-Rollen- und Kleidertausch darin ab, eine Strichfassung des Dramas sowie Briefe von Kleist zu sprechen. Wie immer in Kriegenburgs Inszenierungen sind die Puppen und Ritterrüstungen oder viele andere kleine Details in mühe- und liebevoller Arbeit gestaltet, aber das hält einen Abend kaum zusammen, der nicht so recht weiß, wo er hin will.

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