Seit Dezember 2004 pilgern Partysüchtige aus der ganzen Welt ins unwirtliche Gewerbegebiet hinter dem Berliner Ostbahnhof. Die langen Schlangen, die Exzesse, der gepiercte Türsteher Sven Marquardt – sie alle sind legendär und Stoff für ausführliche Geschichten vom Stadtmagazin zitty bis zur New York Times.
Das Berghain-Team schenkte sich zum Geburtstag eine kleine Ausstellung in der Halle, die auf dem verwinkelten Gelände hinter dem Biergarten im Schatten des legendären Feiertempels liegt.
Auch auf dem Ausstellungsgelände dominiert der rauhe Berghain-Charme: hohe Decken, dunkle Ecken verströmen die typische Atmosphäre.
Leider besteht die Ausstellung nur aus wenigen Exponaten (Bildern und Installationen): der schon oben erwähnte Sven Marquardt porträtierte in einer ganzen Serie Türsteher-Kollegen, Star-Maler und Politiker-Sohn Norbert Bisky ist mit zwei Werken vertreten, ansonsten steuerten Künstler aus dem Berghain-Umfeld noch einige schräge Ideen bei: an einer Stelle sind alte, ausgehängte Klotüren hindrapiert – mit Kugelschreiber mit Kontaktanzeigen aus der Zeit vor dem Internet vollgeschmiert- Eine andere Künstlerin sammelte den Urin der Partygäste und Handtücher, an denen sie sich den Schweiß abwischten.
Die Ausstellung bietet einen kleinen, ersten Einblick in den Berghain-Kosmos. Mam muss sie nicht unbedingt gesehen haben, sie ist aber ein netter Auftakt für die Jubiläumsfeierlichkeiten.