„Play the Beat“: Anekdoten über Videokunst und die Performance-Szene

Tobi Müller und Jens Balzer (Berliner Zeitung) luden die beiden Künstlerinnen Angela Richter und Gayle Tufts zu einer Gesprächsrunde in die Kammerspiele des Deutschen Theaters ein. Unter dem Titel Play the Beat sollte es um das „schwierige Verhältnis zwischen Musik und Theater“ gehen.

Der Abend begann mit einem interessanten Einstieg: Über die Videowand flimmerten zwei Choreographien von Anne Teresa de Keersmaeker und direkt danach ein Clip von Beyoncé, der von den Arbeiten der belgischen Avantgarde-Künstlerin inspiriert schien. Die Schauspielerin Natalia Belitski las aus einem FAZ-Text über den Urheberrechts-Streit zwischen den beiden Damen.

Im weiteren Verlauf des Abends war jedoch kein roter Faden zu erkennen. Die vier Podiumsteilnehmer spielten sich die Bälle mit Insider-Wissen und Anekdoten zu. Mal ging es um die Arbeiten von Angela Richter, die sich in der Freien Szene (Sophiensäle, Kampnagel) einen Namen gemacht hat, häufig mit Bands der Hamburger Schule wie Tocotronic zusammenarbeitet und einige Ausschnitte vom Schauspiel Köln mitbrachte, wo sie mittlerweile als Hausregisseurin unter Vertrag steht. Dann hüpfte man mit Gayle Tufts in die New Yorker Performance-Off-Theater-Szene der frühen 1980er, wo die Entertainerin ihre ersten Erfahrungen gesammelt, den Karrierebeginn von Madonna miterlebt und auch mit Diane Martel kennengelernt hat, die im vergangenen Jahr mit dem umstrittenen Video zu Blurred Lines von Robin Thicke für Schlagzeilen sorgte. Am Ende landete man schließlich bei den Videos von Chris Cunningham für Aphex Twin, die in den späten 1990er Jahren für Aufsehen sorgten, und einem Konzert von Helene Fischer.

Dieser Streifzug durch die Welt der Popkultur war zwar durchaus unterhaltsam, aber so ungeordnet, dass er kaum tiefere Erkenntnisse vermittelte.

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