„Jetzt ist schon wieder was passiert“: der unverkennbare, lakonische Sound des Privatdetektivs Simon Brenner (gespielt vom Kabarettisten Josef Hader) prägt auch die vierte Verfilmung der Krimi-Reihe von Wolf Haas. Diesmal steht es um den Brenner aber noch schlimmer als gewohnt: er ist ganz unten angekommen, ohne Job, ohne Krankenversicherung und ohne Wohnung muss er zurück nach Graz-Puntigam, in das marode, seit Jahren leerstehende Haus seiner Eltern.
Diese Exposition ist diesmal zu lang geraten, erst nach einer halben Stunde nimmt der Brenner-Krimi Das ewige Leben Fahrt auf. Trotz des religiösen Titels spielt das Biotop des österreichischen Katholizismus diesmal keine Rolle. Es geht zwar um Schuld und Sünde, aber die Handlung spielt sich in einem Beziehungsgeflecht ehemaliger Polizeischüler ab. Irgendwo zwischen Korruption, bewusster Grenzüberschreitung und Es-nicht-so-genau-Nehmen mit den bürokratischen Vorgaben. Bis dann eben wieder was passiert und die nächste Leiche entsorgt werden muss.
Der vierte Brenner-Krimi leidet nicht nur unter dem zähen Beginn, sondern auch auch darunter, dass man Tobias Moretti und Nora von Waldstätten die Rollen der Gegenspieler des Privatdetektiv weniger gut abnimmt als Joachim Król in Silentium und Josef Bierbichler in Der Knochenmann. Ganz zu schweigen davon, dass der neueste Film recht weit vom Anspielungsreichtum und sarkastische Witz der ersten Brenner-Verfilmung Komm, süßer Tod entfernt ist.
Trotz all dieser Einwände: Das ewige Leben ist gut gemachte Kino-Unterhaltung für Freunde des schwarzen Humors und des Wiener Schmähs.