Nach ihrem Überraschungshit Ziemlich beste Freunde versucht es das französische Regie-Duo Éric Toledano und Olivier Nakache erneut nach dem bewährten Rezept: ein ernstes Thema wird in eine romantische Komödie verpackt und für ein Millionenpublikum jenseits des Kino-Arthaus-Segments serviert.
Ihr neuer Film versteht es, einem breiten Publikum immerhin einige Facetten der prekären Existenz der Sans Papiers, der Migranten ohne Papiere und legalen Aufenthaltsstatus, näherzubringen: in ständiger Angst vor Abschiebung und immer auf der Hut, nicht in Kontrollen zu geraten, leben sie im Verborgenen und tragen doch dazu bei, das gesellschaftliche Leben am Laufen zu halten. In der Eröffnungsszene von Heute bin ich Samba fährt die Kamera von einer ausgelassenen Hochzeitsgesellschaft in einer langen Einstellung bis in die hinterste Ecke der Küche: dort arbeitet Samba aus dem Senegal (Omar Sy) als Spüler und Tellerwäscher.
Auf recht absehbaren und ausgetretenen Pfaden folgt der Film der Romanze, die sich zwischen Samba und Alice (Charlotte Gainsbourg), einer Managerin, die nach einem Burn-out bei einer Flüchtlingshilfs-NGO zu sich finden will, entwickelt. Manches ist zu lang, vieles ist sehr einfach gestrickt und die Frage, die auch critic.de aufwarf, steht im Raum, ob man angesichts der Bilder aus Lampedusa und der neuen Rekordzahlen von Flüchtlingen und Asylbewerbern: Was soll man davon halten, wenn Regisseure aus dem Elend der Flüchtlinge eine Wohlfühl-Komödie stricken?
Trotz dieser Kritikpunkte ist dem Film zugute zu halten, dass er über weite Strecken gut unterhält, von zwei starken Schauspielern getragen wird und vielleicht doch den einen oder die andere, die sich nur einen netten Kinoabend machen wollten, zum Nachdenken über ein gesellschaftliches Problem bringt.