Schrottplatz

Junges DT adaptiert Roman von Antonia Baum in der Box

Diese Familie ist ein Fall fürs Jugendamt: Romy, Clint und Jonny haben das Pech, dass Verantwortung für ihren Erzeuger Theodor ein Fremdwort ist. „Ich wuchs auf einem Schrottplatz auf, wo ich lernte, mich von Radkappen und Stoßstangen zu ernähren“ erzählt davon, wie sich die drei Geschwister dennoch durchs Leben schlagen.

Die Produktion in der Box des Deutschen Theaters ist vor allem für ein junges Zielpublikum sehr gut geeignet: mit lakonischem Humor erzählt der Abend von sozialer Verwahrlosung, selbstbewussten Jugendlichen und Katastrophen-Eltern.

Zu den komischen Momenten gehört vor allem der Auftritt von Benjamin Lillie als Frau Sellerie vom Jugendamt, die an die Prusseliese aus „Pippi Langstrumpf“ erinnert. Dass Antonia Baum, die Autorin der Romanvorlage, vom Rap geprägt ist, schimmert auch in einigen Szenen durch, z.B. als sich Lillie und Oskar von Schönfels auf dem Schulhof gegen Mobbing wehren: „Wir diskutieren zu Hause die blaue Phase von Picasso, während eure Scheißeltern überhaupt nicht wissen, wer Scheißpicasso war!“

Bauprinzip der Bühnenadaption von Anja Behrens ist, dass die Rollen der drei Geschwister auf insgesamt neun Personen aufgeteilt werden. Jede Figur teilen sich gestandenes Ensemble-Mitglied des Deutschen Theaters (Thorsten Hierse, Benjamin Lillie und Linn Reusse, die gerade ihren Abschluss an der HfS Ernst Busch gemacht hat) und je zwei Spieler des Jungen DT.

Die Romanvorlage „Ich wuchs auf einem Schrottplatz auf, wo ich lernte, mich von Radkappen und Stoßstangen zu ernähren“

Weitere Termine am Deutschen Theater

Bild: © Arno Declair

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