Love hurts in tinder times

„Love is a catastrophe!“ schmettert Patrick Wengenroth in High Heels.

LOVE HURTS IN TINDER TIMES

Die folgenden knapp 90 Minuten seiner neuen Show „Love hurts in tinder times“ könnte man als eine Mischung aus philosophischen und soziologischen Schnipseln über Polyamorie, Monogamie, Liebe und Eifersucht im Stil von René Pollesch mit kleinen Anekdoten vom Flaschendrehen und Knutschen in der Pubertät beschreiben. Abgerundet wird das Ganze mit einer geballten Ladung Popsongs aus den 80ern und gegenseitigem Beschmieren der drei über weite Strecken nackten Performer mit Kübeln voller Körperfarbe – mittendrin der „Tatort“-Star Mark Waschke, der seinen türkisfarbenen Auftritt selbstironisch als „Blue Man Group für Arme“ kommentiert.

LOVE HURTS IN TINDER TIMES

Dating-Apps spielen bei diesem unterhaltsamen Spektakel außer im Titel keine Rolle. Die drei Schauspieler Lise Risom Olsen, Andreas Schröders und Mark Waschke bleiben ganz traditionell analog, wechseln sich mit ihren Solonummern (Anekdote oder Song) ab oder sprechen gerne auch mal ältere Ehepaare in der ersten Reihe auf ihre eigenen Erfahrungen zum Thema an.

„Love hurts in tinder times“ ist zwar kein großer Abend wie nebenan das Polit-Drama „Professor Bernhardi“, will das aber auch gar nicht sein. Wengenroths neue Regiearbeit, die er wie gewohnt mit dem Ensemble entwickelte, ist eine sympathische, assoziative Aneinanderreihung kleiner Nummern rund um die Themen Liebe und Sex für das kleine Studio der Schaubühne.

„Love hurts in tinder times“ hatte am 28. Januar 2017 im Studio der Schaubühne Premiere. Weitere Informationen und Termine

Bilder: Gianmarco Bresadola

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