Freak Show

Die „Freak Show“ von Trudie Styler, die in der Reihe Generation 14plus lief, lohnt sich vor allem wegen ihres Hauptdarstellers Alex Lawther. Das britische Talent sollte man im Auge behalten. In „Freak Show“ tritt er wesentlich flamboyanter auf als in seiner ersten Hauptrolle in „Departure“, wo er als Gedichte schreibender, schüchterner Teenager auffiel.

Er spielt Billy Bloom, einen Jugendlichen, der den großen Auftritt liebt und sich gerne als David Bowie, Lady Gaga, Marilyn Monroe oder in Paradiesvogel-bunten Fantasiekostümen präsentiert. Diesen Hang zu Drama und Exzentrik hat er von seiner Mutter geerbt (Bette Midler in einer Paraderolle und ihrem ersten kleinen Kino-Auftritt seit fünf Jahren).

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Der Film erzählt vom Mobbing des queeren Jungen an seiner High School. In der ersten Hälfte überzeugt der Film dank seines exzellenten Soundtracks und seines hervorragenden Hauptdarstellers, der die extrovertierten und sensibel-vergrübelten Facetten der Figur gut zur Geltung bringt.

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Die zweite Hälfte ist weniger gelungen, da zu viele Klischees von High School-Komödien bedient werden: die Cheerleaderinnen, gegen die Billy Bloom bei der Wahl zur „Homecoming Queen“ wetteifert, sind blonde Püppchen, der umschwärmte Star des Football-Teams darf auch nicht fehlen. Diese Figuren werden zwar ironisch gebrochen, nehmen aber zu viel Raum ein und schwächen den Gesamteindruck.

„Freak Show“ ist das Regie-Debüt von Trudie Styler, die seit den 70ern als Schauspielerin und zuletzt vor allem als Produzentin z.B. von „American Honey“ (Kritik) arbeitete, und basiert auf einem gleichnamigen Roman von James St. James.

Vorschaubild: © Maven Pictures; 2. und 3. Bild: © Maven Pictures / Andrew Cooper 

 

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