Frankenstein

Eine recht angestrengte Meta-Performance destillierten Katrin Sadlowski, Jette Steckel und Annika Steinhoff aus dem Roman-Klassiker „Frankenstein“ von Mary Shelley heraus. Die Autorin ist der Fixpunkt des knapp zweistündigen Abends am Deutschen Theater Berlin und die einzige konstante Rolle: Maren Eggert verkörpert die britische Schriftstellerin, die ein Leben voller Schicksalsschläge erdulden musste.

Knapp zwei Stunden lang changiert der Abend zwischen den (Meta)-Ebenen: auf Florian Lösches düsterer Bühne, die nur partiell von Lichtdesigner Matthias Vogel mit grellen Lichtquadraten aufgehellt wird, gleitet die sehr wortlastige, trockene und wenig spielerische Angelegenheit zwischen der Person der Autorin und der von ihr erdachten Roman-Figuren hin und her.

Maren Eggert, Alexander Khuon, Felix Goeser Copyright Arno Declair

Das mag zwar kunstvoll gedacht sein, funktioniert aber als Theaterabend nur sehr eingeschränkt. In ständigem Wechsel bleiben die Rollen fluid. Zwar spielt am häufigsten Felix Goeser das Monster und Alexander Khuon seinen Schöpfer Viktor Frankenstein. Aber alle drei tragen weiße Kostüme und verstecken ihre Frisuren unter Glatzköpfe, die Christoph Schlingensiefs Witwe Aino Laberenz entwarf. Im Verschwimmen der Identitäten wechseln sie ihre Rollen ebenso häufig durch wie das Stück die Ebenen.

Der Abend mündet in die recht banale und oft gehörte Erkenntnis, die Maren Eggert am Ende von der Rampe ins Publikum spricht: die Hybris und Technikgläubigkeit des Menschen haben unabsehbare Konsequenzen. Wenn ein neue Frankenstein-Technologie einmal in der Welt ist, droht sie außer Kontrolle zu geraten und lässt sich nicht mehr einfangen.

Bilder Arno Declair

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