The Stranger

Auf einer wahren Begebenheit, den Ermittlungen nach dem Mord an Daniel Morcombe, beruht dieses düstere Krimi-Kammerspiel von Thomas M. Wright. Zwei schweigsame bärtige Männer nähern sich einander tastend an: Henry (Sean Harris) soll für ein Syndikat arbeiten, muss sich bei Befragungen und ersten kleinen Aufträgen bewähren.

Dem Zuschauer wird früh klar, dass dies nur eine Fassade ist: Mark (Joel Edgerton) ist in Wahrheit ein verdeckter Ermittler. Jahrelang tappte die Polizei nach der Entführung eines Jungen im Dunkeln, einige Indizien weisen nun auf die Täterschaft des vorbestraften Außenseiters hin, aber es gibt keinerlei gerichtsfeste Beweise. Mark und seine Kollegen sollen sich das Vertrauen des Kriminellen erschleichen, in der Hoffnung, dass er gesteht und sie zum Tatort führt.

„The Stranger“ ist ein atmosphärisch dichter, minimalistischer Krimi, der sich auf das wortkarge Verhältnis zwischen den beiden Hauptfiguren und den zähen Fortschritten in der Ermittlungsarbeit konzentriert. Die Auflösung ist enttäuschend glatt, bis dahin entfaltet sich ein sehenswerter Genre-Film, der seine Premiere in Cannes in der Sektion „Un certain regard“ hatte und seit Oktober 2022 im Angebot von Netflix ist.

Bild: Netflix

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