Einige Wochen nach Abschluss des frühsommerlichen XPOSED Festivals werden traditionell einige Short Films im Freiluftkino Kreuzberg präsentiert, so auch in dieser verregneten Woche.
Satirisches Highlight war „How not to date while trans“ von Nyala Moon, die typische Fettnäpfchen aufspießt, in die ihre cis-männlichen Dating-Partner tappen, bevor sie erfahren, dass sie trans ist. Auch filmtechnisch war dieser Beitrag die ausgefeilteste Produktion.
Die restlichen sieben Filme dieser Kurzfilm-Komplilation sind ein Streifzug durch sehr unterschiedliche Genres aktuellen queeren Filmschaffens: das reicht von der recht expliziten Selbstbeobachtung einer lesbischen französischen Clique („Dancing Bodies„) bis zum dokumentarischen Porträt „A Letter to A Letter To Myself – Valerie“ über eine libanesische Mutter, die trotz aller Anfeindungen der konservativen Mehrheitsgesellschaft zu ihrem queeren Sohn hält, der sich zum Make-up-Experten für die Nachbarschaft entwickelt.
Oft handelt es sich um kleine Fingerübungen wie in der animierten BBC-Co-Produktion „Slug Life“ von Sophie Koko Gate oder in der Clubnacht-Studie „Volana´s Eclipse“ von SJ Rahatoka. Unter den ausgewählten Filmen waren aber auch mittellange, intensivere Auseinandersetzungen mit ihren Themen: Morisha Moodley reflektiert sehr assoziativ zwischen Hinduismus und Popkultur in „Comme tous les garçons“ über Männlichkeitsbilder und Trans-Identität, Pol Merchan beschreibt in „The Garden of Fauns“ am Beispiel eines Künstlerpaars die Post-Franco-Aufbruchstimmung in Barcelona und Renato Sicirli erzählt in „Os Animais Mais Fofos e Engraçados do Mundo / The Cutest and Funniest Animals in the World“ von einem alternden schwulen Paar und ihrem Fetisch, heimlich Audioaufnahmen anderer Paare in ihrem Motel mitzuschneiden.
Bilder: XPOSED Festival