Zu einem geglückten Remake fanden sich der kalifornische Komödienspezialist Jay Roach (z.B. „Meet the Parents/Meine Braut, ihr Vater und ich“, 2000), der australische Drehbuchautor Tony McNamara, der maßgeblich beteiligt an den Yorgos Lanthimos-Hits „The Favourite“ und „Poor Things“ beteiligt war sowie die britischen Schauspielstars Benedict Cumberbatch und Olivia Colman zusammen.
„Die Rosenschlacht (im Original: „The Roses“) ist nicht einfach nur ein neuer Aufguss des Kassenhits „Der Rosenkrieg“ von Danny DeVito mit Michael Douglas und Kathleen Turner von 1989, sondern eine zeitgemäße Neufassung und Weiterentwicklung.
Das Original zeichnete sich durch besonders drastischen, pechschwarzen Humor aus. Im neuen Werk ist der Humor subtiler, geprägt von trockenem britischem Witz und geschliffenen Dialogen, die man im besten in der Originalfassung (ggf. mit Untertiteln) genießt. „Die Rosenschlacht“ nimmt sich viel Zeit, ihre Charaktere einzuführen und die glücklicheren Zeiten des Ehe- und Familienlebens von Ivy (Colman) und Theo Rose (Cumberbatch) zu zeigen.
Die beiden tauschen nicht nur die klassischen Rollen von Ernährerin und Hausmann, was 1989 noch fast undenkbar schien, sondern spielen auch sehr nuanciert die emotionalen Veränderungen: Frust baut sich auf, wird zu Hass und Verachtung.
Im letzten Drittel gehen auch Colman/Cumberbatch fast so bis zum Äußersten wie ihre legendären Vorgänger, aber auch beim Schluss weicht das Remake ab, das sich von grotesker Komödie ein Stück weit zu Strindbergs existentiellen Ehehöllen-Kammerspielen wegbewegt, wie Axel Timo Purr auf Artechock treffend feststellte.
„Die Rosenschlacht“ ist eine sehenswerte Unterhaltungskomödie eines großen Hollywood-Studios, die mit starker Besetzung und klugem Ansatz für ein Remake überzeugt. Sie startete am 28. August 2025 in den deutschen Kinos.
Bild: The Walt Disney (Germany) GmbH