Corinna Harfouch und Bruno Ganz in „Giulias Verschwinden“

Eine Komödie übers Altern bringt der X – Verleih am 4. Februar in die deutschen Kinos, die Besetzung von Giulias Verschwinden klingt viel versprechend: Corinna Harfouch spielt die Titelfigur Giulia, Bruno Ganz gibt den weit gereisten Genießer, dessen Charme sie verfällt.

Leider sind viele Pointen des Stoffes ziemlich erwartbar und die Dialoge der Geburtstagsgesellschaft wirken auf die Dauer ermüdend: Giulias beste Freunde drängten sie dazu, ihren 50. Geburtstag standesgemäß in einem Restaurant zu feiern. Während sie sich ziellos durch Zürich treiben lässt und vor der magischen 50 am liebsten weglaufen würde, vertreiben sich ihre Gäste die Zeit mit bösen Sticheleien über erste Alterserscheinungen wie Vergesslichkeit und kreisen um ihre Wehwehchen. Von der Cranio – Sacral – Therapie bis zur Lactose – Intoleranz wird kaum ein Trend des Wellness- und Anti – Aging – Marktes ausgelassen.

Zwei positive Gegenfiguren tragen die Botschaft des Films: Genieße jeden Tag! Zum einen ist da natürlich Bruno Ganz, der Giulia bei einem Optiker anspricht und spontan zu mehreren Gläsern in eine Bar einlädt. Langsam löst sich ihr Schutzpanzer. Ihr Gefühl, dass sie doch eigentlich nun zum alten Eisen gehöre und vom Leben nur noch Schmerzen und Verfall zu erwarten habe, weicht langsam der Neugier, sich auf diese überraschende Begegnung einzulassen. So weit, so erwartbar!

Die andere Rolle, die sich gegen die Altersmelancholie wendet, schrieb der Schweizer Bestseller – Autor Martin Suter in seinem Drehbuch Christine Schorn auf den Leib: Als Leonie unterläuft sie alle Erwartungen ihrer Tochter und der Heimleitung ihres Altenstiftes, wie man seinen 80. Geburtstag zu begehen hat. Sie macht sich über die Geschenke lustig, hält den anderen Heimbewohnerinnen den Spiegel vor und zettelt eine Tortenschlacht an. Dann kann sie sich endlich frisch verlobt mit ihrem neuen Lebensabschnittsgefährten und einer Freundin in das Restaurant zurückziehen, wo auch Giulias Party stattfinden sollte und sich die beiden Handlungsstränge am Ende treffen.

Christoph Schaubs Giulias Verschwinden ist von Format und Ästhetik eher ein TV – Film, wie ihn das öffentlich – rechtliche Fernsehen regelmäßig als Fernsehfilm der Woche ausstrahlt. Folgerichtig hat ihn das Schweizer Fernsehen auch bereits koproduziert und auf die für das Programmschema ideale Länge von 86 Minuten geachtet. Dann passt nach dem Abspann noch ein Trailer vor den Start der Nachrichtensendung.

Kinostart: 4. Februar 2010

Die Seite zum Film Giulias Verschwinden 

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