Der Rang des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar als einer der ideenreichsten und spannendsten Filmemacher, der maßgeblich zur gesellschaftlichen Liberalisierung Spaniens nach dem Ende der Franco-Diktatur beigetragen hat und mit seinen raffinierten Plots Arthazs-Kino-Publikum und Kritik seit mehr als zwei Jahrzehnten begeistert, ist unbestritten. Er changiert in seinen Filmen zwischen verschiedenen Genres, experiminiert mit melodramatischen Motiven, inszeniert spannende Thriller und stellt Geschlechterstereotype in Frage, schafft aber auch immer wieder Momente beißender Komik.
Sein neuester Film Die Haut, in der ich wohne ist sein düsterster Film seit langem. Nach Filmen wie Volver mit Penelope Cruz, die auch darauf zielten, ein breites Publikum ansprachen, setzt er nur in Stil, Plot und Regiehandschrift auf viele Stilmittel, die auf viele Kinobesucher eher abschreckend werden.
Der Film kreist um Vergewaltigung, Rachephantasien, Treue, Verrat, Grenzen des medizinisch Machbaren, Auflösung von Geschlechterrollen und Geschlechtsumwandlung mit einem alten Bekannten in der Hauptrolle: Antonio Banderas. Er wurde durch die ersten gemeinsamen Filme mit Pedro Almodóvar Mitte der 80er Jahre berühmt, reifte später zum Hollywooodstar in der Paraderolle des Latin Lovers spielt in Die Haut, in der ich wohne einen Schönheitschirurgen, der sich nach dem Verlust von Frau und Tochter von der Außenwelt abkapselt.
Das kunstvolle Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Figuren, das sich in Rückblenden und überraschenden Wenden auffächert, ist ein typisches Beispiel für Almodóvars Regie-Handschrift und ab dieser Woche in den deutschen Kinos zu erleben.
Die Webseite zu Die Haut, in der ich wohne
Kinostart: 20.10.2011