ilb 2013: Holpriger Auftakt

Pünktlich zum Auftakt des 13. Internationalen Literaturfestivals Berlin meldete sich der Sommer nach einigen kühlen, verregneten Tagen noch mal zurück. 

Der Start des Festivals verlief dennoch etwas holprig: Die Schriftstellerin Taiye Selasi führte in den recht redundanten Passagen ihrer Eröffnungsrede aus, in welche Klischeefallen der eurozentrische Blick tappt. Ihre These Afrikanische Literatur gibt es nicht bot wenig Stoff für weitere Auseinandersetzungen. Autoren aus so unterschiedlichen Ländern wie dem katholisch geprägten, Portugiesisch sprachigen Angola und dem muslimisch geprägten, Französisch sprechenden Senegal lassen sich genauso wenig in einen Topf werfen wie Salman Rushdie, Arundhati Roy, Haruki Murakami und Mo Yan, die zwar alle vom asiatischen Kontent stammen, aber von niemandem als asiatische Schriftsteller zusammengefasst würden.

Die Weltpremiere von Daniel Kehlmanns Roman F war als erstes Highlight des Festivals angekündigt worden, wurde aber den hohen Erwartungen nicht gerecht. "Ich weiß nicht so recht, ob ich den Roman lesen werde", kommentierte eine Besucherin nach der Lesung. Bezeichnend war auch, dass sich der fast bis auf den letzten Platz besetzte Saal des Festspielhauses im Lauf der anderthalb Stunden spürbar leerte.

Thomas Brussig stellte seinem Schriftsteller-Kollegen Daniel Kehlmann einige belanglose Fragen, seine Lesung eines langatmigen Kapitels über eine Hypnose-Vorstellung wurde vom Publikum recht teilnahmslos aufgenommen.

Bis zum 15. September werden im Haus der Berliner Festspiele und den weiteren Veranstaltungsorten noch zahlreiche internationale Gäste zu erleben sein.

Das 13. ilb vom 4. bis 15. September 2013

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