Am Abschluss-Wochenende des Internationalen Literaturfestivals Berlin standen zwei Veranstaltungen mit dem prominentesten Gast auf dem Programm: Salman Rushdie.
Am Samstag Abend plauderte er über seine Bücher, die den Umbruch in Indien thematisieren: Mitternachtskinder, mit dem er 1981 bekannt wurde, und Des Mauren letzter Seufzer. Die Fragen plätscherten vor sich hin, Burghart Klaußner trug einige Passagen auf Deutsch vor. Interessanter war die Präsentation seiner Autobiographie Joseph Anton am Sonntag Mittag: In dem vor einem Jahr erschienen, mehr als 700 Seiten dicken Wälzer beschreibt er vor allem die Jahre unter Polizeischutz, nachdem der iranische Ajatollah Khomeini eine Fatwa gegen Rushdie und sein Buch Die satanischen Verse von 1989 erlassen hatte.
Die letzte Veranstaltung des Festivals war ein Oratorium mit Sophie Rois: die Sing-Akademie zu Berlin, der Staats- und Domchor Berlin und die Lautten Compagney hatten anläßlich des 300. Geburtstags von Lawrence Sterne eine musikalische Fassung (Händels Hallelujah, Schwerpunkt auf Barockmusik, aber auch einige zeitgenössische Werke) zu seinem satirischen Roman Tristram Shandy einstudiert.
Die Instrumental- und Gesangsszenen wurden durch kurze Dialoge zwischen Sophie Rois und ihrem Kollegen Volker Spengler unterbrochen, der sich jedoch vor allem darauf beschränkte, in seinen Bart zu brummen, seine Pfeife zu rauchen und "Ist das Kind schon da?" zu krähen. Dementsprechend gewöhnungsbedürftig war diese Performance im Volksbühnen-Stil.