Die neue John le Carré-Verfilmung „Verräter wie wir/Our Kind of traitor“ wartet mit Starbesetzung auf.

Ewan McGregor spielt den britischen Literatur-Professor Perry, der sich bei einem Urlaubstrip nach Marrakesch im Interessengeflecht von Mafia und Geheimdiensten verheddert: Er droht zwischen Dima (Stellan  Skarsgård), einem aussteige-willigen Geldwäsche-Spezialisten der Russen-Mafia und dem MI6-Agenten Hector („Homeland“-Hauptdarsteller Damian Lewis) aufgerieben zu werden.

Perry (Ewan McGregor, l.) und Dima (Stellan Skarsgård, r.)

Regisseurin Susanna White, die sich bisher fast ausschließlich auf BBC-Produktionen konzentriert hat, bietet eine routinierte Verfilmung des Spionage-Thrillers. Ihr Drehbuchautor Hossein Amini hat jedoch mit demselben Problem zu kämpfen, das mir 2014 bei seiner Highsmith-Verfilmung „Die zwei Gesichter des Januars“ auffiel: der Stil ist etwas zu betulich.

Deshalb beschrieben viele Kritiken den Film als „altmodisch“. Susan Vahabzadeh stellt das in ihrer SZ-Kinokolumne „Zoom“ mit Bedauern fest. Bei David Assmann im Tagesspiegel schwingt aber durchaus ein Lob mit: „Elegant altmodisch entwickelt Susanna White ihren Thriller „Verräter wie wir“ – altmodisch insofern, als der Film nicht von atemberaubenden Actionsequenzen oder schwindelerregenden Wendungen vorangetrieben wird, sondern von der präzisen Zeichnung und Motivation der Figuren“.

Perry (Ewan McGregor) und Gail (Naomie Harris)

Im Ergebnis hat „Verräter wie wir“ seine spannenden Momente, ist aber nicht richtig packend. Dieses Schicksal teilt er mit der letzten John le Carré-Verfilmung, die 2014 in die Kinos kam: „A most wanted man“ von Anton Corbijn.

Webseite und Trailer zum Film. „Verräter wie wir“ startete am 7. Juli 2016 in den Kinos.

Bilder: STUDIOCANAL Filmverleih