Vollposten

In Italien ist Checco Zalone (mit bürgerlichem Namen Luca Pasquale Medici) ein Star. Sein Film „Quo vado?“ stellte mit zehn Millionen Kinobesuchern einen neuen Rekord auf und schafft es mit diesem Rückenwind unter dem Verleih-Titel „Der Vollposten“ nun auch in die deutschen Kinos.

Dieser Film ist bereits die vierte Zusammenarbeit des Komikers Zalone mit dem Regisseur Gennaro Nunziante. Er fällt vor allem dadurch auf, dass er in den 86 Minuten so ziemlich alle Klischees bedient, die einem zu Italien einfallen: Checco wohnt mit 38 immer noch zuhause bei seiner „Mamma“, die ihn bekocht und ihm die Hemden bügelt. Tagsüber stempelt er in der Provinzverwaltung die Anträge auf Jagdscheine ab und lässt sich dafür mit kleinen oder auch gerne größeren Gefälligkeiten. Seinen Beamten-Posten verdankt er der Patronage eines Senators, der schon seinen Vater in einer warmen Amtsstube untergebracht hat.

Als eine Verwaltungsreform den Beamtenapparat etwas ausdünnen soll, beginnt für Checco eine Odyssee, die nicht weniger klischeebefrachtet ist als der Auftakt: das Flüchtlingselend in Lampedusa wird ebenso verwurstet wie der Klimawandel, mit dessen Auswirkungen sich Valeria befasst, in die er sich verliebt, als er an den Nordpol strafversetzt wird.

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Vorzugsweise mit dem Holzhammer, fast nie mit dem Florett handelt „Der Vollposten“ die weiteren Klischees ab, bis Checco (in der Synchronfassung von Bastian Pastewka) gesprochen bei Kannibalen in Afrika landet. Statt die Klischees subversiv auf die Schippe zu nehmen, werden sie hier nur ausgestellt. Wie kino-zeit.de schrieb, ist der Film „eher Hausmannskost denn leichte Komödienküche“.

Kinostart am 22. September 2016. Webseite und Trailer zu „Vollposten“

Bilder: © Maurizio Raspante

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