Nach einigen schwächeren Filmen wie „Alice im Wunderland“ (2010) und „Big Eyes“ (2014, Kritik ist hier zu lesen) hat sich Tim Burton wieder auf seine alten Stärken besonnen. Sein neuer Film „Die Insel der besonderen Kinder“ ist ein Fantasy-Abenteuer, das mit seinen skurrilen Figuren, schrägen Einfällen und seiner Liebe zum Detail effektvoll in Szene gesetzt ist.
Die erste Stunde ist noch etwas schleppend, die zweite Hälfte ist handwerklich sehr gut gemachtes 3D-Unterhaltungskino mit geballter Starpower: Samuel L. Jackson spielt Barron, den Anführer der Hollows. Es war ein kluger Schachzug von Burton und seiner Drehbuchautorin Jane Goldman, diese tragende Nebenrolle zur Buchvorlage von Ransom Riggs hinzu zu erfinden.
Weitere Stützen des Films sind Judi Dench, die als Miss Avocet zwar nur kurze Auftritte hat, aber jeden Film bereichert, und Eva Green als Miss Peregrine. Sie umrahmen das Kinder-Ensemble, das im Zentrum dieses Films steht. Bis auf Asa Butterfield, der in Hollywood schon einige Kinder-Hauptrollen hatte, sind die meisten noch recht unerfahren.
Mit den Gesetzen der Logik und der Physik darf man an dieses düstere, an Volksmärchen erinnernde Fantasy-Spektakel natürlich nicht herangehen. Aber Tim Burton schickt seine Figuren durch Zeitschleifen und schenkt dem Publikum zwei amüsante Stunden. Endlich zeigt er wieder seine unverwechselbare Handschrift.
„Die Insel der besonderen Kinder“ startete am 6. Oktober 2016 im Kino. Webseite und Trailer
Bilder: © 2016 Twentieth Century Fox