Als Mix aus einem Porträt der oberflächlichen Modewelt und aus einem Mysterythriller über eine junge Frau, die sich nach Botschaften aus dem Jenseits von ihrem verstorbenen Zwillingsbruder sehnt, könnte man „Personal Shopper“ von Olivier Assayas beschreiben.
Dabei kommt ein versponnener französischer Arthouse-Film heraus, der nach sehr zurückhaltender Exposition voller elegischer Herbsttöne im Mittelteil mit Suspense durch geheimnisvolle Nachrichten auf Maureens (Kristen Stewart) Smartphone überrascht. Die einzelnen Stränge werden von dem Hollywood-Jungstar zusammengehalten, die im Vampir-Teenie-Popcorn-Kino begann und sich mehr und mehr freischwimmt und mittlerweile in ganz verschiedenen Genres zwischen Mainstream und Programmkino zuhause ist.
Kristen Stewart spielt überzeugend eine junge Frau, die hinter den glamourösen Fassaden des Star-Models (Nora von Waldstätten) die Tiefe vermisst, aber heimlich all die Glitzerkleider anprobiert, die sie als ihr „Personal Shopper“ für die Chefin besorgt. Vor allem interessiert sie sich für spiritistische Sitzungen und übersinnliche Erscheinungen, denen sie mit großen Augen hinterher jagt und in denen sie sich zu verlieren droht.
„Personal Shopper“ ist kein Film, der ein breites Publikum anspricht, sondern sich in seiner kleinen Nische gemütlich eingerichtet hat. Daran ändert auch nichts, dass neben Kristen Stewart der Schaubühnen-Star Lars Eidinger in einer tragenden Nebenrolle an Bord ist. Das Problem von „Personal Shopper“ brachte die FAZ auf den Punkt: „Der Film ist überladen, voll von Referenzen an alle möglichen Genres, ein bisschen Horror, ein bisschen Psychothriller, ein bisschen Drama, dazwischen Film-in-Film-Sequenzen über die spirituellen Bestrebungen Hilma af Klints und Victor Hugos.“
„Personal Shopper“ wurde beim Festival in Cannes im Mai 2016 uraufgeführt, bei der ersten Aufführung ausgebuht, aber von der Jury für die Beste Regie ausgezeichnet. Die Berlin-Premiere fand am Abschluss-Wochenende des „Around the World in 14 Films“ im Dezember 2016 statt. Am 19. Januar 2016 startete er in den Kinos. Trailer und Webseite
Bilder: © Carole Bethuel