Kopfkino

Zum zwanzigsten Jubiläum der Zusammenarbeit zwischen der Neuköllner Oper und der Universität der Künste ist dem Duo Peter Lund/Thomas Zaufke ein Coup gelungen.

Jahr für Jahr erarbeiten sie mit einem Jahrgang von Musical-Studentinnen und Studenten ein neues Stück. Fast immer sind das unterhaltsame Abende, aber selten gelangen Abende, die so wenige Durchhänger haben und so gut komponiert sind wie „Kopfkino“.

Die Grundidee des Plots ist recht einfach: schüchterner Junge mit großen Augen (Markus Fetter als Lennard) zieht aus der badischen Provinz in eine Kreuzberger WG. Seine neuen Mitbewohner sind die Gelegenheitsdealerin und regelmäßige Drogenkonsumentin Fine (Linda Hartmann) und der exhibitionistische, multisexuelle Politaktivist Ben (Jonathan Francke).

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Vor allem begleiten ihn aber seine sechs Stimmen im Kopf: die vernünftige Sophia (Jasmin Eberl), der ängstliche Jürgen (Helge Mark Lodder), der machohafte Boris (Adrian Burri), die harmoniesüchtige, esoterische Helena (Lisa Katharina Toh), die pubertierende Tess (Friederike Kury) und das Spielkind Theo (Nico Went). Für weitere Verwicklungen sogt das plötzliche Auftauchen seiner Schwester Mona (Lisa Maria Hörl).

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Zaufke/Lund und ihr Ensemble machen aus dem Stimmengewirr von Lennards Persönlichkeitsfacetten einen sehr unterhaltsamen Abend. Ein Vorteil dieser Erzählstruktur ist, dass es keine Nebenrollen gibt und das ganze Ensemble sein Talent zeigen kann.

„Kopfkino“ hatte am 13. April 2017 an der Neuköllner Oper Premiere.

Bilder: Matthias Heyde

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