„Schockwellen“ heißt die TV-Krimiserie über reale Fälle, die das Schweizer Fernsehen mit arte co-produziert hat. Zwei der vier Teile wurden im Zoo-Palast als Panorama Special vorgestellt.
Neben „Prénom: Mathieu“ über einen 17jährigen, der von einem sadistischen Serientäter vergewaltigt wurde, ist dort Kacey Mottet Klein in „Journal de ma tête“ zu erleben.
Dieser Auftritt wurde mit Spannung erwartet, da Mottet Klein im Jahr 2016 als Shooting-Star der Berlinale ausgezeichnet wurde und im Wettbewerb mit dem Pubertäts-Drama „Mit Siebzehn (Quand on a 17 ans)“ von André Téchiné überzeugte. Besonders eng ist seine Zusammenarbeit mit der französisch-schweizerischen Regisseurin Ursula Meier: 2008 hatte er in Cannes sein Kinodebüt in „Home“, 2012 spielte er in ihrem mit einem Silbernen Bären ausgezeichneten Wettbewerbs-Film „Der Winterdieb“ neben Léa Sydoux die zweite Hauptrolle. 2014 widmete sie ihm sogar ein kleines Porträt: „Kacey Mottet Klein, Anfänge eines Schauspielers“.
Diesmal kann ihre Zusammenarbeit nicht recht überzeugen. Ursula Meiers 70 Minuten kurzer Beitrag mag in einer TV-Krimireihe gut funktionieren, geht aber auf der großen Leinwand unter.
Der Film umkreist die Geschichte von Benjamin Feller (Kacey Mottet Klein), der 2009 seine Eltern ermordete und die Tat in Tagebuchaufzeichnungen ankündigte, die er an seine Lehrerin Esther Fontanel (Fanny Ardant) schickte.
Ratlos folgt der Film seinen beiden Protagonisten: die Lehrerin rätselt ebenso wie die Zuschauer über die Motive für den Doppelmord.
Bild: © Bande à part Films / Jeanne Lapoirie