Bohemian Rhapsody

Ein Biopic über Freddie Mercury mit allen „Greatest Hits“ von Queen: allein schon die Musik sorgt dafür, dass sich der Kino-Besuch lohnt und wenig schiefgehen kann. Schade ist, dass „Bohemian Rhapsody“ aber auch kaum über die routinierte Nacherzählung des Lebens dieser Rocklegende hinauskommt, die sich aus einer Migrantenfamilie hocharbeitete und ganze Stadien füllte.

Am Hauptdarsteller liegt es nicht: Rami Malek, der bisher vor allem in Komödien und Teenie-Sagas auftrat, macht seine Sache als Mercury erstaunlich überzeugend. Einen faden Beigeschmack hinterlässt viel mehr, dass der Film die exzentrischen und ausschweifenden Facetten von Freddie Mercury etwas verschämt unter den Teppich kehrt und mit seinem Comeback bei „Live Aid“ im Juli 1985 in Wembley endet, sein Leiden an AIDS nur kurz erwähnt. So wird die Persönlichkeit von Freddie Mercury kastriert und Mainstream-Kino-tauglich gemacht.

Abgesehen von diesen grundsätzlichen Einwänden bietet „Bohemian Rhapsody“ gute Unterhaltung für alle Queen-Fans, 70er- und 80er Jahre-Nostalgiker und auch jene Nachgeborenen, die mehr über den Rockstar Freddie Mercury erfahren möchten.

Für Unruhe sorgte, dass Bryan Singer, der durch das Drama „Die üblichen Verdächtigen“ und einige Fantasy-Blockbuster bekannt wurde, mitten während der Dreharbeiten nach #metoo-Vorwürfen durch Dexter Fletcher ersetzt werden musste. Dennoch wirkt der konventionell erzählte Film wie aus einem Guss und traf damit genau den Geschmack der Oscar-Jury (bester Hauptdarsteller Rami Malek, bester Ton, bester Schnitt, bester Tonschnitt).

Bilder: © 2018 Twentieth Century Fox

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