Sie können nicht mit einander, sie können aber auch nicht ohne einander und gehen gemeinsam in den Tod: Pawel Pawlikowski erzählt seine „Romeo und Julia“-Geschichte „Cold War“ in strengen Schwarz-Weiß-Bildern und chronologisch vom ersten Kennenlernen bis zum gemeinsamen Suizid. Die Handlung wird unterbrochen von abrupten Schwarzblenden und strukturiert von kurzen Datumseinblendungen der einzelnen Sequenzen.
Der Pianist Wiktor (Tomasz Kot) und die Sängerin Zula (Joanna Kulig) lernen sich bei einem Casting im Jahr 1949 kennen, wie man heute sagen würde. Die geplante Flucht muss Wiktor allein antreten, Zula erscheint einfach nicht am Treffpunkt. Über die Jahre treffen sie sich hin und wieder in Paris oder Belgrad. Sie sehnen sich nacheinander, halten es aber doch nicht miteinander aus.
Enttäuschend uninspiriert erzählt Pawlikowski sein konventionelles Historien-Melodram. Dass Pawlikowski dafür den Preis für die Beste Regie in Cannes 2018 bekam, ist deshalb überraschend. Polen schickt „Zimna wojna“ im nächsten Jahr ins Rennen um den Auslands-Oscar. Parallel zum Kinostart am 22. November 2018 eröffnete der Film auch das „Around the world in 14 films“-Festival in der Berliner Kulturbrauerei.
Bilder: © Neue Visionen Filmverleih