Rätselhafte kleine Miniaturen gehetzter Menschen inszeniert Toula Limnaios in ihrer Choreographie „minute papillon“, die bereits im November 2015 Premiere hatte und vier Jahre später für eine Vorstellungs-Serie wiederaufgenommen wurde.
Vor allem der schwarze Torf bleibt von diesem knapp einstündigen Abend in Erinnerung. Der ganze Boden ist damit übersät. Von seinem Podest schüttet Chronos weitere Erde auf seine Mitspieler*innen herab.
Die Bewegungen der Tänzer*innen werden im Lauf des Abends immer hektischer und roboterhafter. Statt Minimal Music und romantischer Klaviermusik von Schumann und Schubert dominieren harte Elektro-Klänge. Die Kleidung der Tänzer*innen ist vom Torf in Mitleidenschaft gezogen, eine von ihnen kann nicht mehr sehen, wird herumkommandiert, herumgeschubst und gedemütigt.
„minute papillon“ ist bis auf Textbrocken und eine französische raunende Stimme vom Band eine wortlose Meditation. Abgehackt wirken die Bewegungen der Tänzer*innen, die sich durch assoziative szenische Splitter einer düsteren Welt hangeln.
Die einzelnen Szenen wirken jedoch etwas beliebig aneinander gereiht. Die Choreographie ist deshalb nicht zwingend genug, sondern kreist rätselhaft um sich selbst.
Bilder: Dieter Hartwig